19.06.2012: Europa hoch n: Festival und Projektstart in Berlin
„Europe (to the power of) n“, das zwischen dem 17. Juli 2012 und 30. April 2013 in Brüssel, Istanbul, London, Łódź, Minsk, Novi Sad, Høvikodden/Oslo, San Sebastián und Beijing als transregionales Exzellenzprojekt des Goethe-Instituts stattfinden wird, hat seinen Ausgangspunkt in dreißig Szenarien, die von Künstlern und Kuratoren aus der ganzen Welt in den letzten zwei Jahren entwickelt wurden. Diese dreißig Szenarien entwerfen dreißig Möglichkeiten, heute im Feld der Kunst über Europa nachzudenken. Den Auftakt bildet ein Festival im Haus der Kulturen der Welt am 6. und 7. Juli 2012, in dessen Rahmen eine Auswahl an Szenarien und ihre Protagonisten vorgestellt werden.
Die internationalen Kuratoren und Kuratorinnen sind: Peio Aguirre, Kit Hammonds, Tone Hansen, Jarosław Lubiak / Joanna Sokołowska / Jarosław Suchan, Filip Luyckx, Markus Miessen / Felix Vogel, Lena Prents, Esra Sarigedik Öktem, Miško Šuvaković, Jun Yang. Künstlerische Leiterin von Europe (to the power of) n ist Barbara Steiner.
Bei einer Pressekonferenz am 6. Juli um 11 Uhr (Großer Konferenzraum, Haus der Kulturen der Welt) sprechen:
Sabine Hentzsch, Direktorin des Goethe-Instituts in London und Mit-Initiatorin von Europe (of the power of) n, Barbara Steiner, künstlerische Leiterin Europe (of the power of) n, und Kit Hammonds, Kurator London, Royal College of Art, erste Station von Europe (of the power of) n. Gezeigt werden Ausschnitte des Films Europa im Werden – Der Schuman Plan, Eva Kroll, 1952, präsentiert von Florian Wüst, und Neighbours von Florian Göthner.
Die Kuratoren und Künstler sind anwesend.
Unter anderem gibt es beim Festival Vorträge, Filme und Performances zu hören und zu sehen, von: Peio Aguirre, Köken Ergun, Annika Eriksson, Melanie Gilligan, Florian Göthner, Kit Hammonds, Ane Hjort Guttu, Tone Hansen, Asako Iwama, Janez Janša, Janez Janša, Janez Janša, Oliver Klimpel, Aleksander Komarov, Eva Kroll, Jarosław Lubiak, Filip Luyckx, Lena Prents, Luise Schröder, Slavs and Tatars, Joanna Sokołowska, Barbara Steiner, Miško Šuvaković, Christian Teckert, Koen Vanmechelen, Felix Vogel, Thomas Wrobel, Florian Wüst, und Jun Yang (Programm anbei).
Hintergrund
Unter dem Titel Szenarien über Europa wurde in Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig von September 2011 bis März dieses Jahres eine angewandte Studie zum Projekt durchgeführt. Die Kuratoren entwickelten jeweils drei Szenarien, wie man aus künstlerischer Perspektive über Europa nachdenken könnte. Die dreiteilige Szenarienfolge war als ein multiperspektivisches, durchaus auch spekulatives Nachdenken über Europa aus künstlerischer und kuratorischer Sicht angelegt.
Dabei entstanden zum Beispiel Janek Simons Polish Mission in Auroville, die zwei mögliche Resultate einer künftigen „Mission“ polnischer Künstler im indischen Auroville skizziert. Entweder die dystopische/anti-utopische Denkweise der Künstler erschüttert das harmonische Zusammenleben vor Ort, oder die Künstler, die eine Neigung zu Pessimismus, schwarzem Humor, Dekadenz und Ironie teilen, werden von der positiven Weltsicht in Auroville angesteckt. Melanie Gilligan entwickelte in Popular Unrest eine Zukunftsvision, in der die Menschen völlig den Bedürfnissen des Kapitals unterworfen sind.
Diese und andere Szenarien, die in Kooperation mit internationalen Kuratoren von internationalen Künstlern erarbeitet wurden, werden zwischen Juli 2012 und April 2013 an neun Standorten in und außerhalb der Europäischen Union vorgestellt, umgesetzt, kontextualisiert und erweitert. So stellt der serbische Kurator Miško Šuvaković zehn von dreißig Szenarien in Novi Sad vor, Janek Simon wird tatsächlich nach Auroville fahren. Und der norwegische Beitrag – Freiheit setzt voraus, dass jemand frei ist von Ane Hjort Guttu – wird von der belarussischen Kuratorin Lena Prents übernommen. Während der Film ursprünglich in erster Linie als Kommentar zum europäischen Schulsystem gedacht war, verschiebt sich die Bedeutung in Belarus und der Film wird zu einem grundsätzlichen Plädoyer für Freiheit. Er zeigt einen 8-jährigen Jungen, der gegen ein disziplinierendes und normierendes Schulsystem kämpft und das Recht auf selbständiges Denken einfordert. Slavs and Tatars setzen ihre Untersuchungen eines schiitischen Trauerrituals, das heute in vielen europäischen Großstädten gefeiert wird, fort.
Die Partnerinstitutionen und Orte sind:
- Museen (Muzeum Sztuki, Łódź; Muzej savremene umetnosti Vojvodine, Novi Sad; San Telmo Museoa, San Sebastián),
- Kuratorische Abteilungen und Kunstorte, die an Universitäten angebunden sind (Curating Contemporary Art Department / Royal College of Art, London; Contemporary Art Study Centre / European Humanities University, Vilnius)
- Zeitgenössische Kunstzentren (Sint-Lukasgalerie, Brussel; SALT, Istanbul; Henie Onstad Kunstsenter; Taipei Contemporary Art Centre, Taipei),
- Alternative Kunstorte (Galerie Y, Minsk; Vitamin Creative Space, Beijing/Guangzhou).
- Andere (Office for European Capital of Culture 2016, San Sebastián; Novaja Europa Magazine, Minsk)
Das Berliner Festival zum Auftakt bietet die einmalige Möglichkeit Europe (to the power of) n und alle Beteiligten kennenzulernen, bevor das Projekt in London in seine nächste Phase tritt. Hier sei bereits darauf hingewiesen, dass The Europa Triangle, kuratiert von Kit Hammonds, vom 18. Juli bis zum 18. August 2012 als erstes Projekt im Rahmen von Europe (to the power of) n im Royal College of Art in dessen neuen Räumen, den Battersea Galleries, in London zu sehen sein wird.
Bei Europe (to the power of) n handelt es sich um ein Projekt aus der Exzellenzinitiative des Goethe-Instituts. Die Studie zum Projekt Szenarien über Europa wurde zwischen September 2011 und April 2012 in Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig durchgeführt. Europe (to the power of) n wird vom Goethe-Institut London in Kooperation mit 10 Institutionen in und außerhalb der EU koordiniert.
Das Buch Thinking Europe: The Scenario Book, die dem Projekt zugrundeliegende Studie, wurde von Jovis Berlin publiziert und kann bestellt werden unter:
www.jovis.de/index.php?idcatside=3530&lang=2
Exemplare für Journalisten sind auf Anfrage über den u. g. Pressekontakt erhältlich.
Weitere Informationen zum Projekt:
www.europe-n.org
Erstes Projekt im Rahmen von Europe (to the power of) n: Royal College of Art, Battersea Galleries, London, 17. Juli bis 31. August 2012
Kontakt:
Markus Müller
Bureau Mueller
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
mueller@europe-n.de
Viola Noll
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de