23.02.2015: Internationale Konferenz in Berlin
Frank-Walter Steinmeier eröffnet Tagung „Dialog und die Erfahrung des Anderen“
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte bei der internationalen Tagung „Dialog und die Erfahrung des Anderen“ in Berlin: „Kultur und Bildung sind die Infrastruktur des 21. Jahrhunderts. Wir brauchen sie, um im Dialog neue Ordnungsmodelle für eine aus den Fugen geratene Welt entwickeln zu helfen." Der Philosoph Julian Nida-Rümelin (LMU) und der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann begrüßten die hochrangigen Gäste. Lehmann hob hervor, dass der interkulturelle Dialog wichtiger sei denn je: „Dabei geht es in erster Linie um einen Dialog des praktischen Handelns, der Offenheit und der Nachhaltigkeit. Seine Grundprinzipien sind die Wertschätzung von Vielfalt und die Gleichwertigkeit der Anderen."
Auf der Konferenz in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sprechen am 23. und 24. Februar Politiker, Philosophen und weitere Wissenschaftler zu theoretischen und praktischen Fragen des internationalen Kulturdialogs. Anlässlich der Eröffnung sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier: „Alte Gewissheiten und Ordnungsschemata gelten im 21. Jahrhundert nicht mehr. In einer Welt auf der Suche ist es deshalb umso wichtiger, dass wir die soziale Kraft von Kultur stärken. Gerade in Krisenzeiten und Krisenregionen ist kulturelles Verständnis ein Schlüssel zum Dialog.“
Der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann führte aus: „Der interkulturelle Dialog braucht Freiräume, um Freiraum überhaupt herstellen zu können. Er braucht das Vertrauen der Politik, auch in das Risiko seiner Ergebnisoffenheit. Ohne ihr Instrument zu werden, kann er den Begriff der Verantwortung um Aspekte von Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit ergänzen – häufig auch dort, wo die klassische Diplomatie an ihre Grenzen stößt."
Weitere Referentinnen und Referenten sind der Philosoph Michail Ryklin (Köln/Moskau), der Literaturwissenschaftler Wang Hui (Peking), die Philosophin Rahel Jaeggi (Berlin), der Philosoph Sari Nusseibeh (Jerusalem) und viele mehr. Sie diskutieren zu den Voraussetzungen für einen gleichberechtigten Dialog. Welche Rolle spielt der Begriff der Anerkennung für Dialoge? Wo hat er seine Grenzen?
Am zweiten Konferenz-Tag geht es weiter mit Themen wie Authentizität, Identität und Ethischer Orientierung sowie der Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt. Erörtert werden auch die neuen Möglichkeiten digitaler Medien für den interkulturellen Dialog. Die Konferenz wird abgeschlossen von einer Podiumsdiskussion mit Andreas Görgen, Leiter der Kulturabteilung des Auswärtigen Amts, dem Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert und Basma El Husseiny von der Initiative Action for Hope (Kairo). Hier geht es vor allem um neue Impulse für die auswärtige Kulturpolitik.
Die Konferenz „Dialog und die Erfahrung des Anderen“ findet in Kooperation mit der LMU München und dem Münchner Kompetenzzentrum Ethik statt. Mit freundlicher Unterstützung des Philosophie Magazins.
Kontakt:
Viola Noll
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de
Magda Löb
Kommunikation Konferenz „Dialog und die Erfahrung des Anderen“
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906-545
magda.loeb.extern@goethe.de