01.04.2015: „Out of Mea Shearim“ Deutschland-Premiere im Deutschen Schauspielhaus Hamburg
Aussteiger aus der Ultraorthodoxie

Welche Konsequenzen hat es, wenn sich ein Ultraorthodoxer von der strenggläubigen Ausrichtung des Judentums abwendet? Wie baut man sich nach einem solchen Bruch eine neue Existenz auf? Im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen entstand gemeinsam mit dem Goethe-Institut ein ungewöhnliches Theaterprojekt: „Out of Mea Shearim“ erzählt von Aussteigern, die sich von Angehörigen und Beziehungen lossagen und einen Neuanfang wagen. Das Stück ist am 10. und 11. April im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg zu sehen.

Im Jerusalemer Stadtteil Mea Shearim ist eine Art Parallelwelt entstanden: Die Bewohner, die dem ultraorthodoxen Judentum angehören, haben sich von der Außenwelt weitgehend isoliert. Diese Haredim legen die halachischen Regeln besonders streng aus. Ein Kosmos, der Außenstehenden verschlossen bleibt. Die deutsch-israelische Theaterproduktion „Out of Mea Shearim“ der Jerusalemer Künstlerin Yulia Mestechkin und des Hamburger Regisseurs Evgeni Mestetschkin gewährt Einblicke in die religiöse Praxis der Haredim. Grundlage sind Biografien, Geschichten und Gedanken von acht Jerusalemern, die vormals dem ultraorthodoxen Judentum angehörten. Sie haben sich entschlossen, einen radikalen Bruch zu vollziehen und die Jaffa Road zu überqueren – jene Straße, die Mea Shearim von den übrigen Stadtteilen trennt.

Zusammen mit den Regisseuren erkunden die acht Protagonistinnen und Protagonisten diese neue Welt im Theater – als Ausgestoßene, als Immigranten im eigenen Land. Unter ihnen Yossi, Sohn eines bekannten Rabbiners, der auf Facebook über seine Erfahrungen mit dem Ausstieg schreibt. Oder Racheli, die lange ein Doppelleben geführt hat und mittlerweile für eine Versicherungsgesellschaft arbeitet. Unterstützt vom portugiesischen Komponisten João Paulo da Silva und dem israelischen Choreografen Michael Getman werden ihre Geschichten auf die Bühne gebracht. Die dokumentarischen Porträts aus „Out of Mea Shearim“ geben Anlass, sich auch hierzulande mit einer weitgehend unbekannten Facette jüdischen Lebens auseinanderzusetzen, ohne die religiöse Praxis der Ultraorthodoxen zu diffamieren.

Freitag, 10. April und Samstag, 11. April 2015, jeweils 20 Uhr, im Malersaal des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg
Die Aufführung findet in hebräischer Sprache mit deutschen Übertiteln statt.
Eintritt: 22€ / erm. 12€

Pressekarten und weitere Informationen erhalten Sie über die Pressestelle des Deutschen Schauspielhauses: Nils Wendtland, Tel.: +49 40 24871 116, presse@schauspielhaus.de

www.goethe.de/Israel
www.schauspielhaus.de/OutofMeaShearim

„Out of Mea Shearim“ ist eine Produktion von „iact – Schauspielschule für Film und Theater“ und des Goethe-Instituts. Gefördert von „50 Jahre diplomatische Beziehungen Deutschland-Israel“, der Stadt Jerusalem und der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.

Kontakt:

Viola Noll
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de

Nils Wendtland
Pressesprecher
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Tel.: +49 40 24871 116
presse@schauspielhaus.de