14.09.2015: Wiedereinzug in das ehemalige Quartier am Place d'Afrique
Goethe-Institut wieder im Zentrum von Tunis
Nach neun Jahren ist es soweit: Das Goethe-Institut in Tunis zieht wieder in sein ehemaliges Quartier am Place d'Afrique. Der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann eröffnete feierlich am 12. September die neuen Räumlichkeiten. Der Wiedereinzug ist gleichzeitig auch Startschuss für das neu aufgelegte Programmformat KULTURLABOR.
Anlässlich der Neueröffnung sagte Klaus-Dieter Lehmann in Tunis: „Nach neun Jahren kehrt das Goethe-Institut an seinen Ursprungsort zurück – mit großer Freude und mit großer Erwartung auf die neuen erweiterten Arbeits- und Programm-Möglichkeiten. Es wird das offene Haus bleiben, das es auch vorher war, offen für seine Besucher, Deutschlerner und Partner, offen aber auch für das Neue, das Ungewöhnliche und das Überraschende.“ Begleitet wurde die Eröffnung von einem vielfältigen Programm aus Kunst, Musik, Film und Fotografie: Die Lichtinstallation „Flux Lumineux“ von Hartung + Trenz erleuchtete die Frontfassade des Hauses, es gab Musik von der Beyond Borders Band und DJ Habibi aus Köln. Außerdem wurden Kurzfilme gezeigt und eine Fotoausstellung über die Bauarbeiten am Institut von Mejdi Bekri und Tarek Marzougui.
Besonders nach den Revolutionen im Jahr 2011 befindet sich Tunesien – als Ursprungsland des Arabischen Frühlings – im Wandel und damit auch die Arbeit des Goethe-Instituts. Das Goethe-Institut setzt sich verstärkt für die Unterstützung der gesellschaftlichen Transformation Tunesiens mit den Mitteln der Kultur- und Bildungsarbeit ein. Ein wichtiger Baustein dieser Arbeit bildet das KULTURLABOR. In diesem neuen Programm soll das Experimentieren und Erproben im Mittelpunkt stehen. Ob Musik, Film, Performance oder Literatur: Das KULTURLABOR will vor allem tunesischen Künstlern und Kulturvermittlern Raum bieten, um neue Arbeitsformen, Inhalte und Formate im Zentrum von Tunis zu entwickeln. Dazu sagte Klaus-Dieter Lehmann: „Viele Künstlerinnen und Künstler, insbesondere auch jüngere, glauben an die Kraft der Kunst. Für sie alle sind Bildung und Kultur die einzigen Wege, die in Richtung Demokratie führen. Für sie ist die Kunst nicht naiv, sondern sie steht im Dienst des Menschen, um Dinge zu verändern, Klischees zu hinterfragen, dem politisch Korrekten zum Durchbruch zu verhelfen, der Jugend eine Perspektive zu geben.“
Das Goethe-Institut arbeitet seit 1958 in Tunesien und zählt damit zu den ältesten Goethe-Instituten in der Region. 2006 musste das Institut aus Gründen der Erdbebensicherheit sein angestammtes Gebäude verlassen und sich auf Büroetagen an Standorten in der Stadt aufteilen. Von dort organisierte das Institut im Rahmen der Transformationspartnerschaften Deutschlands mit den Ländern des Arabischen Frühlings zahlreiche Projekte in den Bereichen Kultur und Bildung, wie zum Beispiel eine Kulturakademie mit Fortbildungsprogrammen in Kulturmanagement, Filmproduktion, Theatertechnik und Tanzpädagogik.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.goethe.de/tunesien
Das weltweit tätige Kulturinstitut fördert die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein umfassendes Deutschlandbild. In Zeiten neuer globaler Herausforderungen zielt die Arbeit des Goethe-Instituts auf ein vertieftes Verständnis der Kulturen untereinander und auf die Stärkung des Ansehens Deutschlands in der Welt. Derzeit verfügt das Goethe-Institut über 159 Institute in 98 Ländern, davon 12 Goethe-Institute in Deutschland.
Kontakt:
Dr. Jörg Schumacher
Pressesprecher und
Bereichsleiter Kommunikation
Goethe-Institut Zentrale
Tel.: +49 89 15921 249
joerg.schumacher@goethe.de
Christiane Bohrer
Institutsleitung
Goethe-Institut Tunis
Christiane.Bohrer@goethe.de