04.12.2015: Kultursymposium Weimar 2016
Goethe-Institut startet Kultursymposium Weimar im Juni 2016

Teilen und Tauschen sind die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens. Wann aber teile ich – und mit wem? Was bin ich bereit zu teilen? Welche Bedeutung hat der Tausch für den Zusammenhalt von Gesellschaften? Teilt und tauscht man in hinduistisch geprägten Kulturen anders als in postsowjetischen Kontexten? Zu diesen Fragen findet vom 1. bis 3. Juni 2016 das Kultursymposium Weimar mit rund 60 Veranstaltungen an 12 Spielorten in Weimar statt, darunter der Oberlichtsaal der Bauhaus-Universität, das E-Werk und die Notenbank Weimar. Es werden etwa 300 Teilnehmende aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erwartet, viele davon aus dem Ausland. Das Symposium soll künftig alle zwei Jahre stattfinden.

Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts: „Es ist für das Goethe-Institut von großer Bedeutung, eine Veranstaltung dieser Größenordnung in Deutschland zu starten. Und Weimar ist ein ausgezeichneter Ort dafür. Die Stadt ist weltweit bekannt und steht für viele Facetten der deutschen Kultur und Geschichte. Was wir uns vor allem erhoffen, sind aber zukunftsgerichtete Ideen und Impulse. Wir sind uns sicher, dass man in Weimar mit dieser Dichte an Veranstaltungen und vielen internationalen Gästen eine kreative Atmosphäre fokussierten Nachdenkens schaffen kann.“

Auf dem Kultursymposium Weimar treffen vom 1. bis 3. Juni 2016 Philosophen aus Brasilien auf Aktivistinnen aus Finnland, amerikanische Künstler auf junge Wissenschaftler aus Europa und dem Nahen Osten, Studierende aus Weimar auf Meinungsführerinnen aus Hongkong. Zugesagt haben unter anderen Yochai Benkler (Harvard), Rachel Botsman (Sydney), Ute Frevert (Berlin), Eva Illouz (Jerusalem), Antonio Negri (Padua), Hartmut Rosa (Jena), Tomáš Sedláček (Prag) und Joseph Vogl (Berlin). Eröffnen wird der Bundesminister des Auswärtigen Frank-Walter Steinmeier. Für das Kultursymposium wurde ein Kuratorium eingerichtet, dem Aleida Assmann, Christina von Braun, Lars Gustafsson, Neil MacGregor, Petros Markaris und Robert Wilson angehören.

Perspektiven aus dem Ausland
Ab Ende 2015 bis zur Veranstaltung in Weimar werden sich die Goethe-Institute im Ausland mit dem Thema Teilen und Tauschen aus internationaler Perspektive befassen. So setzt sich das Goethe-Institut mit der Institution des kollektiven, vertrauensbasierten Spargeschäfts („Tontine“) aus Abidjan und Ouagadougou auseinander. In Bratislava geht es um die Frage, ob die neuen, noch stark westlich geprägten Trends von „Car“- bis „Food-Sharing“ auch auf Länder übertragbar sind, die zuerst den Sozialismus überstanden haben und dann einen regelrechten Privatisierungsboom in den Neunzigerjahren. Die Goethe-Institute in Abidjan, Bratislava, Buenos Aires, Jakarta, Kairo, New York, Porto Alegre, Thessaloniki, São Paulo, Sofia, St. Petersburg oder Wellington bereichern das Symposium um weitere kulturelle Perspektiven.

Kunstaktionen und Programme zum Mitdiskutieren
Neben Vorträgen oder Diskussionen bietet das Kultursymposium auch partizipative Programmpunkte wie „Fish Bowls“ und Tauschperformances, außerdem sind verschiedene künstlerische Formate Teil des mehrtägigen Festivals. Dazu gehört unter anderem die Deutschlandpremiere der deutsch-koreanischen Koproduktion „Being Faust – Enter Mephisto“, in dem Werte und Ideale in Form eines Spiels zum Tausch angeboten werden. Das „Big Game“ ist eine Kombination aus begehbarer Installation, Kartenspiel und elektronischer Vernetzung. Auf dem Programm steht außerdem eine Kunstaktion zum „Kula-Ring". Im Südpazifik zirkulierten von Insel zu Insel im Uhrzeigersinn Halsketten aus kleinen roten Muschelplättchen und Armbänder ohne unmittelbaren Nutzen für den Empfänger. In Weimar wird der „Kula-Ring“ aufgegriffen von einer Installation mit Originalobjekten, einer partizipativen Kunstaktion und einer Fotoserie. Produziert wird diese Aktion vom Goethe-Institut Singapur zusammen mit Newell Harry (Australien), beteiligen werden sich zahlreiche zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus Südostasien, Afrika, Nahost und Europa.

Das Kultursymposium Weimar
Das „Kultursymposium Weimar“ soll alle zwei Jahre stattfinden, greift gesellschaftliche Entwicklungen auf und stellt sie in einen kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenhang. Die Bedeutung von Kultur als Bindeglied von Gesellschaft und Trägerin gemeinsamer Werte wird dabei hervorgehoben. Die Begegnungen in Weimar dienen dem Austausch von europäischen Sichtweisen und denen anderer Kulturkreise sowie künstlerischen und wissenschaftlichen Zugängen zum Thema. Das Goethe-Institut unterstreicht damit die herausgehobene Bedeutung der Kulturstadt Weimar.

Details zu Programm, Referenten und Kunstaktionen werden frühzeitig veröffentlicht unter: www.goethe.de/kultursymposium

Das „Kultursymposium Weimar“ ist eine zweijährlich stattfindende Veranstaltungsreihe des Goethe-Instituts, in der globale Gesellschaftsfragen mit Expertinnen, Intellektuellen und Künstlern aus dem Netzwerk der Goethe-Institute weltweit diskutiert werden. Das erste Kultursymposium Weimar findet unter dem Titel „Teilen und Tauschen“ statt und wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von Merck, Siemens und Volkswagen.

Kontakt:

Annette Schäfer
PR-Netzwerk
Tel.: +49 30 61 65 11 55
presse@pr-netzwerk.net

Dr. Jörg Schumacher
Pressesprecher und
Bereichsleiter Kommunikation
Goethe-Institut Zentrale
Tel.: +49 89 15921 249
joerg.schumacher@goethe.de

Viola Noll
Pressereferentin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de