15.04.2016: Stadtentwicklung von morgen
Wie wollen wir gemeinsam leben? Abschlusspräsentation „IN TRANSIT” in Erfurt
Schließende Bibliotheken, massiver Leerstand und die Folgen zunehmender Urbanisierung – anstatt zu protestieren, nehmen Bürger ihr Schicksal selbst in die Hand. Sie kreieren Orte der Begegnung, schaffen lokale Ökonomien und renovieren gemeinschaftlich Häuser. Das Projekt des Goethe-Instituts „In Transit” vernetzt 18 zivilgesellschaftliche Initiativen aus neun nordwesteuropäischen Ländern. Am 28. und 29. April kommen alle Akteure zu einem Abschlusstreffen in Erfurt zusammen.
18 Initiativen hat das Goethe-Institut eingeladen, um in Erfurt Planer, Aktivisten, Architekten, Wissenschaftler und Politiker aus Deutschland zu treffen. Mit Hilfe einer partizipativen Open Space-Veranstaltung wird gemeinsam erkundet, inwieweit die erprobten Praxismodelle auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen in Nachbarschaften, Städten und Dörfern anwendbar sind. Denn vor dem Hintergrund von Flucht und Migration stellen sich viele Fragen: Wie wir in Zukunft gemeinsam leben, was Nachbarschaften leisten und wie unsere Städte und Regionen aussehen werden. Konkret: Wie kann die Integration unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen besser gelingen? Wie kann lokales Wissen besser genutzt werden? Was alles kann man teilen, was gemeinsam nutzen?
Ein Jahr lang hat das Projekt „In Transit” zivilgesellschaftliche Initiativen aus Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark, England, Irland, Schottland, Deutschland und den Niederlanden durch gemeinsame Gruppenreisen vernetzt und ihnen so eine Plattform zum Lernen und Austauschen geboten. Die beteiligten Initiativen tragen durch ihr Handeln zu einer Verbesserung der lokalen Lebensbedingungen bei. Sie richten sich nach wirtschaftlichen Grundsätzen, stellen aber nicht die Renditeerwartung, sondern die Umsetzung ihrer Visionen von lebenswerter Stadt und Gemeinschaft ins Zentrum. So schaffen sie beispielsweise soziale Infrastrukturen in schrumpfenden Dörfern, veranstalten Festivals in benachteiligten Randgebieten, oder kreieren lokale Ernährungssysteme.
28. bis 29. April: Open Space im Stadtgarten Erfurt „Heute ist woanders schon morgen: Was können wir von ko-produktiver, nutzergetragener Stadtentwicklung lernen?” mit Initiativen, Planern, Aktivisten, Architekten, Wissenschaftlern und Politikern aus Deutschland und den „In Transit”-Initiativen aus Nordwesteuropa. Insgesamt werden 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu dieser geschlossenen Veranstaltung erwartet. Die Open Space-Methodik bietet einen methodischen Rahmen für das gemeinschaftliche Bearbeiten von komplexen Fragestellungen. Es ist ein partizipatives Format, das inhaltliche Offenheit fordert. Die Teilnehmer generieren Inhalte und diskussionswürdige Themen unter der Leitfrage: „Heute ist woanders schon morgen: Was können wir von ko-produktiver, nutzergetragener Stadtentwicklung lernen?” Darüber hinaus gibt es keine vorgegebene Agenda, die Teilnehmer entscheiden selbst, woran sie in Kleingruppen arbeiten möchten. Die Ergebnisse werden vor Ort durch ein Redaktionsteam in einzelne Dokumentationen verarbeitet und gedruckt. Sie dienen als Grundlage für die Verabredung weiterer Zusammenarbeit.
Stadt selber machen, gemeinsam und konkret Drei Leuchtturmprojekte – zwei aus Großstädten und eines vom Land – werden am 28. April öffentlich präsentiert. Siri Frech, Urban Catalyst Studio Berlin, stellt das Zwischenresümee des Open Space vor und gibt Einblick in den aktuellen Forschungsstand zu ko-produktiver Stadtentwicklung. Anschließend präsentieren Britt Jürgensen, Maurice Specht und Nils Phillips ihre Projekte:
Homebaked / Liverpool / Britt Jürgensen
Leeszaal / Rotterdam / Maurice Specht
Röstånga Tillsammans / Röstånga / Nils Phillips
Sie stehen im Anschluss zu Einzel- und Kleingruppengesprächen zur Verfügung. Veranstaltungssprachen sind Deutsch und Englisch mit Übersetzung.
Anmeldung bei Maria Lehmann unter: Maria.Lehmann@goethe.de
Veranstaltungsorte und –zeiten:
Open Space: 28. April, 9.00 bis 17.30 Uhr, 29. April, 9.00 bis 14.30 Uhr, Stadtgarten, Dalbergsweg 2a, 99084 Erfurt
Öffentliche Veranstaltung: 28. April, 19.00 bis ca. 22.00 Uhr, Haus Dacheröden, Anger 37, 99084 Erfurt
Pressevertreter sind zu beiden Veranstaltungen ausdrücklich eingeladen.
Weitere Informationen zum Projekt unter:
www.goethe.de/intransit
IN TRANSIT Urban Development and Placemaking ist eine Kooperation der Goethe-Institute in Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, England, Schottland, Irland und den Niederlanden.
Kontakt:
Margarete Schwind
Schwindkommunikation
Tel.: +49 30 31998320
ms@schwindkommunikation.de
Dr. Jörg Schumacher
Pressesprecher und
Bereichsleiter Kommunikation
Goethe-Institut Zentrale
Tel.: +49 89 15921249
joerg.schumacher@goethe.de