07.11.2016: Preisverleihung in Leipzig
Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts 2016 für Jakob Schmidt

Der Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts geht in diesem Jahr an „Zwischen den Stühlen“ von Jakob Schmidt. Damit wird eine herausragende filmische Arbeit ausgezeichnet, die auch einen Beitrag zu gesellschaftspolitischen Diskursen im Ausland leisten kann. Die feierliche Preisverleihung fand am 5. November 2016 auf dem Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm statt.

Bei der diesjährigen Verleihung des Dokumentarfilmpreises im Rahmen des DOK Leipzig ehrte das Goethe-Institut „Zwischen den Stühlen“ von Jakob Schmidt. Der Dokumentarfilm porträtiert zwei junge Frauen und einen Mann während ihrer Referendariatszeit nach dem Lehramtsstudium. In diesem praktischen Teil der Lehrerausbildung befinden sich die Protagonistinnen und der Protagonist in einer Doppelrolle: Einerseits vergeben sie Zensuren und müssen Schulklassen bändigen, andererseits werden sie selbst von Vorgesetzten und Entscheidungskommissionen geprüft. Gleichzeitig sind die Herausforderungen des Lehrerberufs in einer sich verändernden Gesellschaft noch umfangreicher geworden. „Zwischen den Stühlen“ zeigt die Entwicklung der drei Hauptdarsteller im System Schule.
 
Die Begründung der Jury: „Einfühlsam begleitet der Film die Entwicklung von zwei Referendarinnen und einem Referendar auf dem Weg in den Lehrerberuf. Im Spannungsfeld von modernen Erziehungskonzepten und schulischem Alltag werden die Ideale der Protagonisten auf eine harte Probe gestellt. Filmisch genau beobachtet und ohne erklärende Kommentare zeigt der Film, wie schwer Blaupausen in der Realität umzusetzen sind.“
 
Neben cineastischen Kriterien ist für die Auswahl des Films besonders der Deutschlandbezug in Verbindung mit einer interkulturellen oder globalen Perspektive von Bedeutung. Der Film kann somit weltweit gezeigt werden und einen Beitrag zu gesellschaftspolitischen Debatten in den Gastländern leisten.
 
Den Jury-Vorsitz 2016 hat der Regisseur Lutz Dammbeck, Gewinner des Vorjahres mit „Overgames". Das Goethe-Institut war durch Carola Ferber (Goethe-Institut Zentrale), Sofia Michailidou (Goethe-Institut Athen), Aderinsola Ajao (Goethe-Institut Lagos) und Fügen Uğur (Goethe-Institut Istanbul) vertreten.
 
Der Gewinner erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Zusätzlich erwirbt das Goethe-Institut die internationale Lizenz für den Film, übernimmt die Untertitelung in mindestens acht Sprachen und zeigt den Film innerhalb seines internationalen Netzwerks. 
 
Das Goethe-Institut ist weltweiter Botschafter des deutschen Films. Es kooperiert mit zahlreichen internationalen Filmfestivals, Cinematheken und anderen Partnern. Der deutsche Dokumentarfilm ist aufgrund seiner besonderen Ästhetik und Vielseitigkeit schon immer fester Bestandteil im Repertoire der Auslandsinstitute. Derzeit sind mehr als die Hälfte aller Filme, die das Goethe-Institut seinem internationalen Publikum präsentiert dokumentarisch.
 
Bisherige Preisträger des Dokumentarfilmpreises:
2015: „Overgames" (Lutz Dammbeck)
2014: „Die Böhms – Architektur einer Familie" (Maurizius Staerkle-Drux)
2013: „Land in Sicht" (Judith Keil und Antje Kruska)
2012: „Vergiss mein Nicht" (David Sieveking)
2011: „Peak" (Hannes Lang)
2010: „How to Make A Book With Steidl" (Gereon Wetze und Jörg Adolph)
2009: „Shanghai Fiction” (Julia Albrecht und Busso von Müller)
2008: „Zuletzt befreit mich doch der Tod” (Beate Middeke)
2007: „The Halfmoon Files” (Philip Scheffner)
2006: „Die Unzerbrechlichen” (Dominik Wessely)
2005: „Mein Bruder – We'll Meet Again” (Thomas Heise)
2004: „Hat Wolff von Amerongen Konkursdelikte begangen?” (Gerhard Friedl)
2003: „Für den Schwung sind Sie zuständig” (Margarete Fuchs)
 
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.goethe.de/filmpreis
www.dok-leipzig.de
 
Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 159 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit.
 
Der Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts wird in Kooperation mit dem Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm vergeben.

 
Kontakt:
 
Christina Steenken
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
steenken@goethe.de
 
Johannes Hossfeld
Leiter des Bereichs Film,
Fernsehen und Hörfunk
Goethe-Institut Zentrale
Tel.: +49 89 159 21 352
Johannes.hossfeld@goethe.de