10.04.2018: Recollections. Experiences. Communities
Symposium: Museum and Curating Practices in Southeast Asia
In einer ethnisch, kulturell und religiös so vielschichtig geprägten Region wie Südostasien sieht sich die Institution Museum gegenwärtig mit diversen Fragen und Herausforderungen konfrontiert. Auf Einladung des Goethe-Instituts Jakarta kommen Kuratoren, Museumsleiterinnen und Künstler aus Indonesien, Singapur, Thailand, Vietnam, Kambodscha, Neuseeland und den Philippinen nach Berlin, um sich am 25. April 2018 bei einem Symposium im Hamburger Bahnhof auszutauschen.
Nationalmuseen, die vielfach mit traditionellen Konzepten arbeiten, suchen nach aktuelleren Narrativen. Die Museums- und Kunstszene Südostasiens hat in den letzten Jahren mit der Errichtung neuer staatlicher wie privater Museen und der Gründung von Biennalen in Singapur, Jakarta, Kuala Lumpur und Bangkok eine rasante Entwicklung erfahren. Die zeitgenössische Kunstszene wird dazu von einer wachsenden Zahl von Kunstmessen, durch privaten Museumsgründungen von Sammlerinnen sowie Initiativen unabhängiger Kuratoren geprägt.
In drei Panels am Mittwoch, den 25. April 2018 ab 17 Uhr im Hamburger Bahnhof berichten Kuratorinnen, Museumsleiter und Künstlerinnen über die unterschiedlichen Perspektiven auf den Kunst- und Museumsbetrieb in Südostasien. Zwischen 16 und 18 Uhr wird das Programm durch die Performance „Sweet Dreams Sweet“ der indonesischen Künstlerin Melati Suryodarmo begleitet. Das Programm wird eröffnet vom Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert und dem Direktor der Nationalgalerie Udo Kittelmann. Der Eintritt ist frei.
Im Rahmen des vom Goethe-Institut initiierten Projekts „Transitioning Museums in Southeast Asia“ haben sich verschiedene Experten aus der Museumslandschaft Südostasiens und Deutschlands bereits zu Runden Tischen in Phnom Penh, Singapur, Kuala Lumpur und Jakarta getroffen. Bisher wurde der Umgang von Museen mit fotografischen Dokumenten und Archiven, der Kooperation von Bildungseinrichtungen, der Arbeit von Künstlerinnen und verschiedenen Communities sowie den Erwartungen des Publikums diskutiert. Beim Treffen in Berlin liegt der Fokus auf dem Austausch von Erfahrungen und den unterschiedlichen Perspektiven auf die sich wandelnde Ausstellungspraxis.
Teilnehmen werden (in alphabetischer Reihenfolge): Friedrich von Bose (Labor der Humboldt Universität im Humboldt Forum, Berlin), Puawai Cairns (Kultur der Maori im Nationalmuseum von Neuseeland), Maria Joselina Cruz (Museum of Contemporary Art and Design - De La Salle College of Saint Benilde, Manila), Clémentine Deliss (Kuratorin, Berlin), Johannes Ebert (Generalsekretär, Goethe-Institut ), Gridthiya Gaweewong (Jim Thompson Art Center, Bangkok; MAI-IAM Contemporary Art Museum Chiang Mai, Thailand), Anna-Catharina Gebbers (Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin), Annissa Gultom (Stadtmuseum Jakarta), Udo Kittelmann (Direktor der Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin), Vireak Kong (Nationalmuseum Kambodscha), Chor Lin Lee (Museumsberaterin, Singapur), Kusra Mukdawijitra (National Discovery Museum Institute, Bangkok), Susanne Pfeffer (Museum für Moderne Kunst, Frankfurt), Barbara Plankensteiner (Museum für Völkerkunde, Hamburg), Grace Samboh (Kuratorin, Yogyakarta), Russell Storer (Nationalgalerie, Singapur), Enin Supriyanto (Kurator, Jakarta), June Yap (Singapore Art Museum).
Das Symposium findet in Kooperation des Goethe-Instituts mit der Nationalgalerie — Staatliche Museen zu Berlin und im Rahmen der Ausstellung „Hello World. Revision einer Sammlung“ statt, die am 27. April 2018 um 20 Uhr im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin eröffnet.
Programm (Stand 9. April 2018)
Museum and Curating Practices in Southeast Asia
Recollections. Experiences. Communities
Mittwoch, 25. April 2018, 17:00 bis 21:00 Uhr
Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin
Invalidenstraße 50-51, 10557 Berlin
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
17:00 Begrüßung & Einführung
Udo Kittelmann (Direktor der Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin); Johannes Ebert (Generalsekretär, Goethe-Institut )
17:30 - 18:30 Panel I
National Narratives and Community Aspirations
Moderation: Barbara Plankensteiner (Museum für Völkerkunde Hamburg)
Mit: Vireak Kong (Nationalmuseum Kambodscha); Puawai Cairns (Abteilung für Kultur der Maori am National Museum of New Zealand); Chor Lin Lee (Museumsberaterin, Singapur); Kusra Mukdawijitra (National Discovery Museum Institute Bangkok). Anschließend Q & A.
18:30 - 19:30 Panel II
Educational Missions and Place Marketing Strategies
Moderation: Friedrich von Bose (Labor der Humboldt Universität im Humboldt Forum)
Mit: Russell Storer (Nationalgalerie, Singapur); Annissa Gultom (Stadtmuseum Jakarta); Maria Joselina Cruz (Museum of Contemporary Art and Design - De La Salle College of Saint Benilde, Manila); Anna-Catharina Gebbers (Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin); anschließend Q & A
18:30 - 19:00 Panel III
Art Market, Artists' and Collectors' Initiatives
Moderation: Susanne Pfeffer (Museum für Moderne Kunst, Frankfurt)
Mit: Enin Supriyanto (Kurator, Jakarta); Gridthiya Gaweewong (Jim Thompson Art Center, Bangkok; Contemporary Art Museum Chiang Mai, Thailand); Grace Samboh (Kuratorin, Yogyakarta); June Yap (Singapore Art Museum); Clémentine Deliss (Kuratorin, Berlin); anschließend Q & A
20:30 Abschluss
16:00 – 18:00 Performance
Melati Suryodarmo, Sweet Dreams Sweet (2013); 2 h, 28 Performerinnen, im Innenhof
Sweet Dreams Sweet ist eine zweistündige Performance mit achtundzwanzig Darstellerinnen in weißer, uniformierter Kleidung. Die Darstellerinnen bewegen sich jeweils zu zweit durch den Performance-Bereich, gehen spazieren, entspannen sich sitzend und tauchen dabei ihre Füße in blaues Wasser, welches an ihrer weißen Kleidung blaue Flecken hinterlässt. Die Aufführung simuliert die Gleichförmigkeit, in die der soziale Druck die Menschen zwängen kann. Sie wollen die gleiche Art von Kleidung tragen und dasselbe tun wie die anderen. Sie fühlen sich unbehaglich, wenn sie sich zu sehr von der Gemeinschaft unterscheiden und damit eine Angst- oder Ablehnungsreaktion der Gruppe auslösen könnten. Wenn eine ursprünglich vielfältige Gesellschaft durch eine Mehrheitsgruppe dominiert wird, erfahren Minderheiten schnell Ablehnung. Soziale, kulturelle, sprachliche und politische Faktoren, die ursprünglich zur Vielfalt einer Gesellschaft beigetragen haben, werden unterdrückt. Dieses Phänomen steht gegen den Individualismus, da die Menschen in einer uniformierten Gesellschaft nicht autonom sind.
Kontakt:
PR-Netzwerk
Annette Schäfer
Tel.: +49 (0)30 61 65 11 55
presse@pr-netzwerk.net
Viola Noll
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de