11.06.2018: Festakt in Yangon
Goethe-Institut in Myanmar eröffnet sein neues Gebäude
Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann eröffnet am 11. Juni die neuen Räumlichkeiten des Goethe-Instituts in Yangon. An dem offiziellen Festakt nehmen unter anderem auch der burmesische Minister für Bildung und Forschung und der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann teil. Der Umbau der historischen Villa gilt als größtes Bauprojekt im Kulturbereich des Auswärtigen Amts. Ein umfangreiches Programm aus Ausstellungen und Konzerten umrahmt die Eröffnung.
Thomas Oppermann, Bundestagsvizepräsident, sagte anlässlich der Eröffnung in Myanmar: „In den letzten Jahren hat Myanmar Reformen eingeleitet und sich auf den Weg der Demokratie gemacht. Die Bundesregierung und der Bundestag unterstützen Myanmar bei diesem Öffnungsprozess nach Kräften. Nichts wirkt Hass, Krieg und Gewalt besser entgegen als Offenheit, Bildung und Kultur.“
Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts, freut sich ebenfalls über das neu eröffnete Gebäude: „Dieses Haus hat alle Chancen in Yangon zu einem einzigartigen Ort des kulturellen Lernens und des kreativen Austauschs zu werden, ein wirklich offenes Haus, in dem bald hunderte Menschen, jeden Alters, besonders aber junge Leute, ein- und ausgehen, unsere Sprache lernen, sich über Deutschland aus erster Hand informieren, die Fragen des Landes in zensurfreier Umgebung diskutieren und die Gesellschaft für ein friedliches Miteinander sensibilisieren.“
Ein Goethe-Institut in Myanmar gab es bereits 1959. Es war die erste Gründung in Südostasien, die aber schon 1962 nur wenige Monate nach dem Putsch von General Ne Win wieder schließen musste. Deutschland war das erste Land, das nach Beginn des Reformkurses und der schrittweisen Öffnung des Landes ein Kulturabkommen mit Myanmar unterzeichnete. Dies machte den Weg frei für die erneute Gründung eines Instituts, das 2014 im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck eröffnet und zunächst provisorisch untergebracht wurde. Die alte Villa, die das Kulturministerium dem Goethe-Institut zur längerfristigen Miete anbot, hat hohen historischen Symbolwert, war sie doch gleich nach Kriegsende der Sitz der Unabhängigkeitsbewegung Aung Sans. In ihren großzügigen Salons wurden die Forderungen an die britische Kolonialmacht diskutiert und die Grundzüge der künftigen Verfassung Myanmars ausgearbeitet. Das geschichtsträchtige Haus denkmalgerecht zu renovieren und durch einen modernen Neubau für Bibliothek und Auditorium nach Plänen des Berliner Architekturbüros Gerhartz zu ergänzen, ist zu einem der größten kulturellen Bauprojekte des Auswärtigen Amtes der vergangenen Jahre geworden und damit ein deutliches Signal der deutschen auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik an die junge Demokratie in Myanmar.
Mit dem offiziellen Festakt am Abend des 11. Juni wird dieses Zentrum nun feierlich eingeweiht. Dabei sind der Vizepräsident des Bundestages Thomas Oppermann, der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann, der burmesische Minister für Bildung und Forschung sowie der Chief Minister von Yangon. Am Vormittag findet die Weihe der renovierten Villa durch Mönche des nahegelegenen Klosters statt. In der Woche danach wird ein vielfältiges Kulturprogramm geboten: Dazu gehören Ausstellungen von burmesischen und deutschen Künstlern, eine Clubnacht mit DJs aus Berlin und schließlich zwei Konzerte zum einzigen erhaltenen Stummfilm aus Myanmar, „Smaragd-Dschungel“ von 1934, der unter anderem mit Mitteln des Auswärtigen Amtes vor zwei Jahren restauriert und vor wenigen Tagen ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde. Die Originalmusik dazu spielen traditionelle burmesische Schlagzeuger und Jazzmusiker aus Berlin.
Weitere Informationen über die Eröffnungsveranstaltungen unter:
www.goethe.de/myanmar
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Kontakt:
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Institutsleiter
Goethe-Institut Myanmar
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franz-xaver.augustin@goethe.de
Viola Noll
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