05.07.2018: Kontakt mit der arabischen und deutschen Kulturszene
„Kulturakademie Libyen“ bringt libysche Kulturmanagerinnen und Kulturmanager nach Berlin

Der anhaltenden politischen Instabilität in Libyen zum Trotz ist die Kulturszene im Land aktiv und ermöglicht ein begrenztes kulturelles Leben: Mit der „Kulturakademie Libyen“ bildet das Goethe-Institut libysche Kulturmanagerinnen und Kulturmanager fort und bringt sie mit der arabischen und deutschen Kulturszene zusammen. Nach einer zweiwöchigen Auftaktveranstaltung in Tunesien kommen die zwölf Kulturschaffenden aus Libyen nun vom 8. bis zum 13. Juli 2018 nach Berlin.

In Libyen ist es eine Herausforderung, angesichts bestehender politischer Konflikte kulturelle Strukturen aufzubauen: Neben fehlender Infrastruktur, Fördermittel und Vernetzungsmöglichkeiten haben viele Kulturschaffende kaum eine ausreichende Qualifizierung im Bereich Kulturmanagement. Doch gibt es trotz der erschwerten Verhältnisse Hoffnung auf Veränderung, was sich unter anderem an einem gesteigerten Interesse der Libyerinnen und Libyer an Kulturveranstaltungen zeigt. Mit dem Fortbildungsprogramm „Kulturakademie Libyen“ bietet das Goethe-Institut seit 2014 Qualifizierungs- und Professionalisierungsmaßnahmen für libysche Kulturschaffende an, die sie dabei unterstützen sollen, die gesellschaftliche Entwicklung in ihrem Land professionell begleiten und gestalten zu können.

An der dritten „Kulturakademie Libyen“ nehmen in diesem Jahr zwölf Kulturschaffende teil. Nach einer zweiwöchigen Fortbildung in Tunesien im Juni und Anfang Juli, bei der sie Grundlagen im Kulturmanagement erlernt haben, reisen die Teilnehmenden nun vom 8. bis zum 13. Juli nach Berlin, um Kunst- und Kultureinrichtungen sowie politische Institutionen in Deutschland näher kennenzulernen. So besuchen sie beispielsweise das zukünftige Humboldt Forum, die Akademie der Künste, das Haus der Kulturen der Welt und das Künstlerhaus Bethanien. Geplant sind auch Besuche im Bundestag und im Auswärtigen Amt.

Zu den Teilnehmenden zählen die Architekten Zuhair Abusrewill, Srur Alakari und Khawlla Alazabi, Mohamed Elfituri von der zivilgesellschaftlichen Organisation H20, die Studentin und Content Writerin Rawan Elmuntaser, der Projektleiter Abdulmouhaimen Zarrough aus Tripolis, die Filmregisseurin Salwa El Tajoury und die Projektkoordinatorin Raja Elfaitoury aus Beghazi sowie Abdulaziz Daifalla aus Alghazaya. Aus der libyschen Diaspora in Tunis bzw. Kairo nehmen der Kulturjournalist Abdulwahab El Alem und die Schriftstellerin Ghady Kafala sowie die Ingenieurin Tuqa Alserkeek an dem Programm teil.

Durch die insgesamt dreiwöchige Fortbildung lernen die Teilnehmenden die die Kulturszenen in Tunis und Berlin besser kennen, können sich mit wichtigen potentiellen Partnerinnen und Partnern austauschen und nachhaltige Kontakte knüpfen, die zukünftige gemeinsame Projekte ermöglichen.

Interviewwünsche mit den Teilnehmenden in Berlin richten Sie bitte an:
Hannah Cuvalo (hannah.cuvalo@goethe.de oder Tel.: +49 30 25906 481)

Weitere Informationen zur „Kulturakademie Libyen“ finden Sie unter:
www.goethe.de/tunesien
www.goethe.de/aegypten

Seit 2012 hat das Goethe-Institut in der Deutsch-Arabischen Transformationspartnerschaft, einem Sondermittelprogramm des Auswärtigen Amts, im Bereich Kulturmanagement rund 600 Kulturakteurinnen und Kulturakteure in der Region Nordafrika und Nahost gefördert. Das Goethe-Institut begleitet die gesellschaftliche Umbruchphase in den Ländern Ägypten, Tunesien, Libyen, Marokko, Libanon und Jordanien und will die politischen Stabilisierungs- und Demokratisierungsprozesse in diesen und anderen arabischen Ländern vor allem durch die Stärkung der Zivilgesellschaft unterstützen. Hier bringt sich das Goethe-Institut mit seiner langjährigen Expertise in den Bereichen Kultur und Bildung ein und unterstützt die regionale Zusammenarbeit.

Kontakt:

Judith Mirschberger
Institutsleiterin
Goethe-Institut Tunis
Tel.: +216 70 026 222
Judith.Mirschberger@goethe.de

Viola Noll
Stv. Pressesprecherin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de