24.10.2018: Presseeinladung zur Tagung im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg
„1968 und die Neuen Rechten. Europäische Perspektiven“
Das Jahr 1968 steht für Rebellion und Widerstand. Doch begannen die Proteste, die ihren Ursprung in linken Bewegungen hatten, schon vor 1968 und wirken bis heute nach. Vor allem die Neuen Rechten bedienen sich der Strategien dieser Zeit. Welche Auswirkungen die Ereignisse des Jahres 1968 auf unsere europäische Gegenwart haben und welche Verbindungen zwischen linken und rechten Bewegungen bestehen, diskutieren sechs internationale Expertinnen und Experten auf Einladung des Goethe-Instituts und der Kursbuch Kulturstiftung auf der Tagung „1968 und die Neuen Rechten. Europäische Perspektiven“, die am 7. November 2018 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg stattfindet.
Revolutionärer Umbruch, Effekt von gesellschaftlichen Modernisierungsschüben, epochaler Werteverlust oder gar die Geburtsstunde der Neuen Rechten? Fest steht: der Geist von 1968 hat sich intellektuell weiterentwickelt – im Linksradikalismus und im Deutschen Herbst ebenso wie in neurechten politischen Strömungen. So haben die Neuen Rechten trotz konträrer Zielsetzungen die Kapitalismus-, Religions-, Medien- oder Elitenkritik der 68er auch in ihre Argumentationsfiguren aufgenommen. Da rechte Strömungen heute zunehmend die liberal-demokratischen Gesellschaften in fast ganz Europa bedrohen, drängen sich Fragen der Verbindung zwischen den Ereignissen der 1960er-Jahre und den neuen rechtspopulistischen Bewegungen auf.
Aus Anlass des 50. Jahrestages von 1968 laden das Goethe-Institut und die Kursbuch Kulturstiftung sechs internationale Expertinnen und Experten in das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zu der Tagung „1968 und die Neuen Rechten. Europäische Perspektiven“ am 7. November 2018 ein, um Zusammenhänge zwischen den Bewegungen der 68er und den Neuen Rechten zu diskutieren und die Strategien beider Bewegungen zu beleuchten.
Tagung „1968 und die Neuen Rechten. Europäische Perspektiven“
Datum: 7. November 2018, 14 bis 21 Uhr
Ort: Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, 20099 Hamburg
Mit: Joanna Wawrzyniak, Greg Yudin, Thomas Wagner, Christina von Braun, Emile Chabal und Armin Nassehi
Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: 1968@kursbuch-kulturstiftung.org
Im ersten Panel „Von links nach rechts?“ (14 bis 16.30 Uhr) geht die polnische Historikerin Joanna Wawrzyniak auf Polarisierungen in der polnischen intellektuellen Szene zwischen 1968 und 2018 ein. Der russische Politikwissenschaftler Greg Yudin spricht in seinem Vortrag über linken und rechten Populismus, während der Soziologe und Autor Thomas Wagner abschließend in seinem Beitrag den politischen Lagerkampf um die soziale Frage beschreibt, ein traditionell linkes Thema, das die Neuen Rechten ihm zufolge den etablierten Linken streitig machen wollen.
Beim zweiten Panel „1968. Was bleibt?” (19 bis 21 Uhr) geht die Kulturwissenschaftlerin, Autorin und Filmemacherin Christina von Braun auf die sich durch die 68er veränderte Geschlechterordnung in den USA, in Deutschland und in Frankreich ein; der französische Historiker Emile Chabal stellt in seinem Vortrag intellektuelle und politische Konsequenzen von 1968 für die französische Rechte vor, während der Soziologe Armin Nassehi in seinem Beitrag einen kritischen Blick auf identitäre Posen und einen drohenden Kulturkampf wirft.
Neben Beiträgen und Diskussionen findet im Rahmen der Tagung eine Führung durch die Ausstellung „68. Pop und Protest“ statt, die zeitgleich im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg gezeigt wird.
Das vollständige Programm der Tagung sowie weitere Informationen zu den Vorträgen und Referentinnen und Referenten finden Sie unter: www.kursbuch-kulturstiftung.org/tagung-1968.
Die Tagung „1968 und die Neuen Rechten. Europäische Perspektiven“ ist eine Zusammenarbeit des Goethe-Instituts mit der Kursbuch Kulturstiftung und dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg.
Kontakt:
Hannah Cuvalo
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906-471
Hannah.cuvalo@goethe.de
Lukas Schmitt
Referent der Geschäftsführung
Kursbuch Kulturstiftung
Tel.: +49 40 39 80 83–42
lukas.schmitt@kursbuch-kulturstiftung.org