08.05.2019: Pressekonferenz in Weimar
Goethe-Institut stellt Programm des Kultursymposiums Weimar 2019 vor

Über Zeiten und Kulturen hinweg sind Menschen herausgefordert, in unbekannten Gebieten zu navigieren, Herausforderungen zu meistern und neue Handlungsmöglichkeiten zu erschließen. Wie aber kann das in einer zunehmend komplexen Welt gelingen, in der die technischen Möglichkeiten unendlich scheinen und Orientierung schwerer ist als je zuvor? Unter dem Titel „Die Route wird neu berechnet“ geht das Goethe-Institut dieser Frage vom 19. bis 21. Juni 2019 mit rund 300 internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf dem zweiten Kultursymposium in Weimar nach. Auf einer Pressekonferenz am 8. Mai in Weimar wurde das diesjährige Programm vorgestellt.

Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, erklärte im Rahmen der Pressekonferenz: „Das diesjährige Kultursymposium Weimar greift gesellschaftliche Umbrüche unserer Zeit auf und stellt sie in einen kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenhang. Drei Tage lang werden in kreativer Festivalatmosphäre künstlerische und wissenschaftliche Zugänge zu aktuellen Zukunftsthemen erarbeitet. Dabei sind für uns als Goethe-Institut die Perspektiven aus dem Ausland besonders zentral – deswegen freue ich mich sehr, dass zahlreiche Expertinnen und Experten aus unserem weltweiten Netzwerk in die Kulturstadt Weimar kommen, um untereinander und mit dem Publikum über diese brennenden Themen zu diskutieren.“
 
Anschließend gab Daniel Göpfert, Projektleiter des Kultursymposiums, vertiefende Einblicke in das Programm. Die japanische Künstlerin Mari Matsutoya, die am Kultursymposium teilnehmen wird, sprach über ihre Arbeit „Still Be Here“, in der sie die Dynamiken zwischen einem virtuellen Popidol und seinen Fans in Japan untersucht.
 
Über 70 internationale Gäste aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Publizistik, Medien und Politik beleuchten die Themen des Kultursymposiums aus unterschiedlichen Perspektiven und verbinden diese in einem interdisziplinären Programm aus Vorträgen, Diskussionen, partizipativen Gesprächsformaten und künstlerischen Interventionen. Die über 50 Veranstaltungen finden an drei Tagen und acht unterschiedlichen Orten in Weimar statt. Als Festivalzentrum für das Kultursymposium 2019 dient das E-Werk in Weimar. Perspektiven aus verschiedenen Kulturen wurden im Vorfeld in zwölf Auslandsveranstaltungen durch das weltweite Netzwerk des Goethe-Instituts erarbeitet.
 
Das Programm besteht aus vier Schwerpunkten, die gleichzeitig die Leitfragen des Kultursymposiums formen: ORIENT//IERUNG – Wie verlieren wir in einer zunehmend komplexen Welt nicht den Überblick? AUTO//NOMIE – Wie bleiben wir angesichts eines rapiden technologischen Wandels Autoren unseres Lebens? RE//GRESSION – Weltpolitik im Rückwärtsgang - erleben wir gerade eine politische Epochenwende? DIGI//NOMICS – Wie tickt die Wirtschaft von morgen und übermorgen?
 
Keynote und Vorträge
Die Keynote zur Eröffnung des Symposiums hält die Futuristin und Gründerin des experimentellen Designunternehmens Superflux Anab Jain aus Großbritannien (Weimarhalle, 19. Juni ab 17 Uhr). Im Anschluss diskutiert sie mit u. a. der kenianischen Politologin Nanjira Sambuli und dem Personalvorstand des Medienkonzerns Bertelsmann Immanuel Hermreck über die zentralen Leitfragen des Symposiums. Daneben wird es an den drei Tagen zahlreiche weitere Vorträge geben: John Huth, Harvard-Professor für Physik und Experte für Navigation, spricht beispielsweise über „Die verlorene Kunst der Orientierung“ (E-Werk, 21. Juni), während Toby Walsh, der australische Experte für Künstliche Intelligenz, einen Blick in das Jahr 2062 wirft (E-Werk, 20. Juni). Die US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftlerin und Autorin Denise Hearn geht in ihrem Vortrag „Disruptive Schocks, globale Plattformen und neue Monopole“ auf den wirtschaftlichen Wandel im 21. Jahrhundert ein (Anna Amalia Bibliothek, 21. Juni).
 
Diskussion und Dialog
In Diskussionsveranstaltungen werden die vier Themenschwerpunkte aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: So sprechen beispielsweise die Schriftstellerinnen und Schriftsteller Panashe Chigumadzi (Simbabwe), Assaf Gavron (Israel), Hao Jingfang (China) und Julia von Lucadou (Deutschland) über „Das Gefühl der Verlorenheit“ in der Literatur (E-Werk, 20. Juni). Im Panel „Wenn Staaten Daten sammeln“ kommt die Expertin für e-Government Katrin Nyman-Metcalf aus Estland mit der Rechtsberaterin Usha Ramanathan aus Indien und dem Sinologen Rogier Creemers aus den Niederlanden ins Gespräch (E-Werk, 20. Juni). Der Schriftsteller und Essayist Pankaj Mishra (Indien) sieht uns „Willkommen im Zeitalter des Zorns“ und diskutiert mit der türkischen Verfassungsrechtlerin Ece Göztepe und dem Politologen Emile Chabal aus Großbritannien über „R.I.P. Democracy. Wie sterben Demokratien?“ (Audimax, 20. Juni). Die Unternehmerin Sarah Chen (USA/Malaysia), die Internetaktivistin Nanjira Sambuli (Kenia), die Künstlerin Elena Knox (Australien) sowie Hiltrud Werner, Vorstandsmitglied von Volkswagen (Deutschland), tauschen sich aus zu „Gender & Tech“ (E-Werk, 20. Juni). Neben vielen weiteren diskursiven Veranstaltungen haben die Besucherinnen und Besucher im „Future Lab“, einem offenen Diskussionsformat, die besondere Gelegenheit, mit acht Expertinnen zu den vier Themenschwerpunkten in direkten Dialog zu treten.
 
Künstlerische Interventionen
Eine Reihe von Kunst- und Kulturveranstaltungen runden das Programm ab: Das Künstlerduo Lotte Effinger und Marco Buetikofer (Deutschland/Schweiz) sowie die Fotografin Julia Steinigeweg (Deutschland) stellen ihre aktuellen Arbeiten erstmals in der Galerie Eigenheim aus (Eröffnung am 18. Juni, 19 Uhr). Der taiwanesische Choreograph Huang Yi zeigt eine Tanzperformance mit Menschen und einem Roboter (E-Werk, 20. Juni, 19.30 Uhr). Die interaktive Lecture Performance „True You (we know how you feel)“ von doublelucky (Deutschland) feiert am 21. Juni um 11.30 Uhr im E-Werk Premiere. Das Künstlerkollektiv Most Mechanics Are Crooks (Griechenland) setzt sich in seiner performativen Arbeit „Semblance in post-digital times“ mit der Selbstinszenierung in digitalen Medien auseinander (E-Werk, 19. Juni, 21 Uhr).
 
Kultursymposium Weimar
Das Kultursymposium Weimar ist eine Veranstaltungsreihe des Goethe-Instituts, in der internationale Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Disziplinen wechselnde Themen in einem interdisziplinären Programm aus Vorträgen, Diskussionen, partizipativen Formaten und künstlerischen Interventionen beleuchten. Erstmals fand das Kultursymposium 2016 zum Thema „Teilen und Tauschen“ statt.
 
Weitere Informationen zum Kultursymposium Weimar 2019 unter:
www.goethe.de/kultursymposium
 
Tickets sind erhältlich unter:
www.goethe.de/kultursymposium/tickets
Bis zum 21. Mai erhalten alle Interessenten mit dem Code WEIMAR#KSWE 20% Rabatt auf ihr Ticket!
 
Die Pressemappe finden Sie zum Download unter:
www.goethe.de/pressemappen
 
Pressefotos finden Sie unter:
www.goethe.de/bilderservice
 
Anfragen zu Interviews und Presseakkreditierungen bitte an: PR-Netzwerk | Annette Schäfer, presse@pr-netzwerk.net
 
Das Kultursymposium Weimar wird ermöglicht durch das Engagement folgender Unternehmen unter anderem aus dem Wirtschaftsbeirat des Goethe-Instituts: Bertelsmann (Premiumpartner), Volkswagen (Mobilitätspartner und Sponsor) sowie Lufthansa Group, Siemens AG, TRUMPF und WÜRTH. Weiterhin unterstützen die BMW Group, BASF SE und Continental AG die Veranstaltung. Medienpartner sind 3sat, Deutschlandfunk Kultur und brand eins.
 
Programmpartner des Kultursymposiums Weimar 2019 sind die Bauhaus-Universität Weimar, das Deutsche Nationaltheater Weimar, die Galerie Eigenheim, die Klassik Stiftung Weimar, das Lichthaus Kino, die Stadtverwaltung Weimar, das congress centrum Weimarhalle und der Studiengang Kulturmanagement der Hochschule für Musik Franz Liszt.

 
Kontakt:
 
PR Netzwerk
Annette Schäfer
Tel.: +49 30 61651 155
presse@pr-netzwerk.net
 
Dr. Jessica Kraatz Magri
Pressesprecherin und
Bereichsleiterin Kommunikation
Goethe-Institut e.V.
Tel. +49 89 15921 249
Jessica.KraatzMagri@goethe.de
 
Hannah Cuvalo
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
Hannah.Cuvalo@goethe.de