04.07.2019: Reminder
„Echoes of the South Atlantic“: Konferenz zur Zukunft der südatlantischen Beziehungen
Die vom Goethe-Institut organisierte Konferenz „Echoes of the South Atlantic“ nimmt am 10. und 11. Juli 2019 die gegenwärtige und zukünftige Situation der atlantischen Beziehungen zwischen Afrika, Südamerika und Europa in den Blick - und hinterfragt die jahrhundertelange Geschichte westlicher Hegemonie und Kolonisierung. Neben Keynotes von Paul Gilroy (10.7.) und Felwine Sarr (11.7.) präsentieren 20 weitere internationale Künstlerinnen und Intellektuelle ihre Sichtweisen in Performances und Diskussionen. Die zweitägige Veranstaltung findet im Rahmen des Festivals „Wassermusik – Black Atlantic Revisited“ im Haus der Kulturen der Welt (HKW) statt. Beide Keynotes werden darüber hinaus auf Facebook als Livestream aufgezeichnet: https://tinyurl.com/Echos-des-Suedatlantiks
Bis ins 15. Jahrhundert markierte der Atlantik die wahrnehmbare Grenze zwischen Afrika und Europa auf der einen und Amerika auf der anderen Seite. Ihre Überwindung setzte eine Geschichte von Kolonisierung, Versklavung, Ausbeutung und Migration in Gang – und führte zu Wohlstand in Europa. Für die kulturellen und politischen Verbindungen, die seit der Verschleppung und Versklavung von Menschen aus Afrika und dem Widerstand dagegen entstanden, führte der Kulturwissenschaftler Paul Gilroy 1993 mit seinem gleichnamigen Buch den Begriff „Black Atlantic“ ein.
Rund 25 Jahre später ist die Zeit reif, die transatlantischen Beziehungen erneut in den Blick zu nehmen: Wie steht es gegenwärtig um die Wechselbeziehungen des atlantischen Dreiecks und welche Rolle wird Europa in der Zukunft darin spielen? Welche Folgen von 500 Jahren westlicher Hegemonialmacht sind immer noch spürbar? Und wie könnte die kulturelle Zukunft des Südatlantiks aussehen? Diese Fragen stehen im Zentrum der zweitätigen Konferenz des Goethe-Instituts.
Paul Gilroy beleuchtet in seiner Keynote mit dem Titel „The End of the Black Atlantic?“ am 10. Juli (19-20 Uhr) die ethnischen Differenzen und Hierarchien in den aktuellen Regimen „kultureller und militärischer Diplomatie“ sowie die Wiederbelebung von Ultranationalismus und Faschismus. Felwine Sarr geht am 11. Juli (19-20 Uhr) unter dem Titel „A Rise in Humanity“ der Frage nach, wie eine neue Geschichtsschreibung aussehen sollte, die Geschichte nicht als zielgerichtet ansieht und die die Menschlichkeit sowie das Abenteuer von Bedeutungen fördert. Beide Keynotes werden jeweils live auf Facebook aufgezeichnet: https://tinyurl.com/Echos-des-Suedatlantiks
Weitere Beitragende sind: Jean-Pierre Bekolo, Thiago de Paula Souza, Ndidi Dike, Anita Ekman, Paul Goodwin, Isaac Julien, Ananya Jahanara Kabir, Michelle Musa Mattiuzzi, Jota Mombaça, Mark Nash, Kris Nelson, Gabi Ngcobo, António Ole, Elvira Dyangani Ose, Amilcar Packer, Nadine Siegert, Nanette Snoep, Selene Wendt, Anjalika Sagar (The Otholith Group, tbc) und Samy Ben Redjeb
Internationale Konferenz „Echoes of the South Atlantic“
Datum: 10. und 11. Juli 2019
Ort: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin
Der Eintritt ist frei. Sprache: Englisch
Das vollständige Konferenzprogramm finden Sie unter:
www.goethe.de/brasilien/echos
www.hkw.de/wassermusik
Die Konferenz ist der zweite Teil des Projekts „Echos des Südatlantiks“ des Goethe-Instituts, das zwischen 2018 und 2020 in Südamerika, Afrika und Europa Veranstaltungen zur Zukunft des Südatlantiks ausrichtet. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Intellektuellen erarbeiten in diesem Zeitraum eigene Arbeiten, die im kommenden Jahr im Rahmen der DakArt in Dakar/Senegal präsentiert werden.
Festival „Wassermusik: Black Atlantic Revisited“
Datum: 5.–27. Juli 2019
Ort: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin
Jedes Jahr organisiert das Haus der Kulturen der Welt das Sommerfestival „Wassermusik“. Im Fokus des Konzert- und Filmprogramms stehen 2019 unter dem Titel „Black Atlantic Revisited“ der Südatlantik und seine Kulturen. Inspiration und Ausgangspunkt ist das Buch „The Black Atlantic: Modernity and Double Consciousness“ von Paul Gilroy. Mit Konzerten von Angélique Kidjo, Gilberto Gil, Milton Nascimento, The Congos, Louis Towers, Ranky Tanky, Maravillas de Mali, Les Amazones d’Afrique, Mario Lucio & Simentera, Les Filles de Illighadad u.v.a.
#EchoesSouthAtlantic
#Wassermusik
Die Konferenz „Echoes of the South Atlantic“ ist eine Veranstaltung des Goethe-Instituts und Teil des dreijährigen Projekts „Echos des Südatlantiks“ der Goethe-Institute in Südamerika, Afrika und Europa, das sich der gegenwärtigen und zukünftigen Rolle des Südatlantiks widmet. Es findet statt im Rahmen des Festivals „Wassermusik“ im Haus der Kulturen der Welt in Berlin, das 2019 unter dem Thema „Black Atlantic Revisited“ steht.
Kontakt:
Hannah Cuvalo
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
hannah.cuvalo@goethe.de
Dr. Katharina von Ruckteschell-Katte
Institutsleiterin
Goethe-Institut London
Tel.: +44 20 7596 4048
Katharina.von-Ruckteschell-Katte@goethe.de