Russland
Museumstour

Museumsexperten aus Russland auf Informationstour durch die deutsche Museumslandschaft
© Goethe-Institut e.V.

Russische Expert*innen bereisten einige Tage die Museumslandschaften von Berlin und Dresden – hier verraten sie ihre Visionen, wie das ideale Museum heute aussehen muss.

  • Tamara Lutsenko, Coordinator of Exhibitions and Cultural Projects Polytechnic Museum Moscow © Goethe-Institut e.V.
    „Ein gutes Museum besticht vor allem durch ein gutes Team, das gemeinsam an einer Vision und einem Ziel arbeitet. Am Alten Museum in Berlin hat mir der kritische Ehrgeiz besonders gefallen. Denn das Ziel eines Museums sollte heute sein, dass Besucher nachdenken und nachfragen - und nicht nur Informationen bekommen, die sie mit ihrem Smartphone auch googeln können. Meine Generation ist, was das kritische Nachdenken angeht, leider sehr faul geworden, nicht nur in Russland. Das ist ein weltweiter Trend.“
    Tamara Lutsenko, Coordinator of Exhibitions and Cultural Projects Polytechnic Museum Moscow
  • Anastasia Patsey, Deputy Director of Education and Public Programs, Museum of Nonconformist Art St. Petersburg     © Goethe-Institut e.V.
    „Museen müssen heute als soziale Organismen auf die sich permanent verändernde Welt reagieren, gleichzeitig aber auch die Vergangenheit konservieren. Ich glaube, dass das Museum der Zukunft sich nicht nur mit der Vergangenheit und dem Jetzt auseinandersetzen muss, sondern auch mit der Zukunft. Auf dieser Reise durch die Museumslandschaft in Berlin und Dresden habe ich viele gute Ideen gefunden, die wir uns ausborgen können. Andersrum bin ich mir sicher, dass sich manch deutscher Museumsexperte nach dem Treffen mit uns auch andere Fragen stellt.“
    Anastasia Patsey, Deputy Director of Education and Public Programs, Museum of Nonconformist Art St. Petersburg
  • Sergey Konevskikh, Museum Director, Interactive Museum of Physics, Physical Cabinet of Curiosities, Troitsk © Goethe-Institut e.V.
    „Die offizielle Geschichte wird von Historikern geschrieben. Im Museum haben Menschen die Chance, ihr eigenes Geschichtsbild zu formen und ihre eigene Geschichte zu begreifen. Deswegen ist es auch so wichtig, dass Museen die Besucher vor allem lehren, wie man Dinge erforscht, die einem auf den ersten Blick nicht so klar erscheinen. Ich werde sobald ich zurück bin eine ganze Menge in unserem Museum verändern.“
    Sergey Konevskikh, Museum Director, Interactive Museum of Physics, Physical Cabinet of Curiosities, Troitsk
  • Vera Royter, Project Manager of Development Department, Polytechnic Museum Moscow © Goethe-Institut e.V.
    „Beim Besuch des jüdischen Museums in Berlin hat sich für mich wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, den Besucher emotional zu berühren. Statt nur Dinge hinter Glas auszustellen und Erklärungen abzugeben, geht es im Museum doch auch darum, den Besucher in eine bestimmte Zeit zurückzuversetzen und ihn spüren zu lassen, wie das Leben damals war. Ein gutes Museum verlangt dem Besucher sowohl eine Haltung und Reflexion ab, wie auch eine Emotion.“
    Vera Royter, Project Manager of Development Department, Polytechnic Museum Moscow