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„AusLese 2011“
Deutschlands beste Leseförderer

Auslese-Preisverleihung
Auslese-Preisverleihung | Foto (Ausschnitt): © Stiftung Lesen

Seit 1991 kürt die Stiftung Lesen mit dem Preis „AusLese“ hervorragende Initiativen zur Leseförderung. Die Preisträger der „AusLese 2011“ bestechen durch Witz, Ideenreichtum und unermüdliches Engagement.

Ob Brötchentüten oder Karatestunden, engagierte Leseförderer suchen immer neue Wege, kleine und große Menschen für das Lesen zu begeistern – und ernten dafür Anerkennung. Alle zwei Jahre zeichnet die Stiftung Lesen innovative und kreative Initiativen zur Leseförderung mit dem von der Commerzbank-Stiftung gestifteten AusLese-Preis aus.

Junge Texte für junge Leser

Im September 2011 wurde die bundesweit renommierteste Auszeichnung für Leseförderprojekte zum zwölften Mal verliehen. Aus über 100 Vorschlägen wurden sieben besonders ideenreiche und tatkräftige Persönlichkeiten beziehungsweise Institutionen ausgewählt und prämiert.

In der Kategorie „Medien“ siegte die Sendung 1LIVE Klubbing des Westdeutschen Rundfunks (WDR) als „ein herausragendes Beispiel für zukunftsweisende Lese- und Autorenförderung“. In der von Mike Litt und DJ Larse moderierten Sendung werden Autorenlesungen mit Berichten über Events und Konzerte kombiniert. Junge Autoren lesen ihre Texte vor – nicht im Studio, sondern vor Live-Publikum an wechselnden Orten. Wer mehr will als hören, kann sich um Karten für die Lesungen bewerben. Alle 1LIVE-Klubbing-Folgen können als Podcast heruntergeladen werden. Laut Jury gelingt es der Sendung, „auf außerordentlich überzeugende Weise, Lesefaszination durch einen multimedialen Ansatz zu wecken.“

Begeisterung für Sport und Bücher

Prämiert wurden darüber hinaus zwei herausragende Initiativen, die Sport und Lesen verbinden. Unter dem Motto Lesekalisch – Bücher haben Gewicht initiierten die Stadtbibliothek Mönchengladbach und der Fußballverein VfL Borussia Mönchengladbach 2006 gemeinsam ein Projekt zur Leseförderung, das sich insbesondere an Familien mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Umfeldern richtet. Jünter, das Maskottchen des traditionsreichen Erstligisten, wirbt in Kindergärten und Schulen für das Lesen. Neben Plakataktionen wurden Informationsmaterialien in mehreren Sprachen entwickelt, die zielgruppengerechte Lese- und Vorlesetipps geben.

Eine von drei Initiativen, die den mit je 1.000 Euro dotierten AusLese-Förderpreis erhielten, ist das Projekt Drachenstark des Karateteams Reutlingen e. V. Drachenstark wendet sich an Kinder der dritten und vierten Klasse. In besonderen Trainingseinheiten wird die Leseförderung in die Turnhalle verlegt – Bewegungs- und Lesetraining wechseln sich ab und ergänzen sich gegenseitig. Daneben gibt es auch betreute Lesezeiten. Dieser ganzheitliche Ansatz verbindet Körper und Köpfchen – und macht Kindern ungeheuren Spaß.

Vorlesen mit außergewöhnlichen Konzepten

Den AusLese-Förderpreis bekam auch das Netzwerk Lesewelt Ortenau e. V. Es besteht aus rund 70 ehrenamtlichen Vorlesern, die im Ortenaukreis (Baden-Württemberg) tätig sind. Ihre Lesestunden finden an über 18 Orten statt – nicht nur in Kindergärten und Schulen, sondern auch in Asylbewerberheimen. Zudem engagieren sich hier auch sehbehinderte Menschen als Vorleser. Unter dem Motto: „Das mach ich doch blind“ lesen sie Kindern in Brailleschrift gesetzte Texte vor.

Auch das Projekt VorLeseLaden der Evangelischen Studentengemeinde Leipzig wurde mit einem Förderpreis bedacht. Mithilfe der Leipziger Wohnungsbaugesellschaft sowie Professoren der Universität Leipzig wurden im Rahmen dieses Projekts mehrere Vorleseläden eröffnet: „Orte für Fantasie in sozialen Brennpunkten“. Den vorlesenden Studierenden ist es dabei wichtig, dass diese Orte ausschließlich zum Vorlesen genutzt werden – und für die Kinder zu Inseln von positiven Erlebnissen werden.

Als „Herausragende Initiative“ wurde zudem das Projekt LeseRitter – Dem Wort eine Stimme geben prämiert. Im Rahmen dieses Projekts der Wiesbaden Stiftung werden seit 2008 Schüler der Klassenstufen drei bis zehn von Absolventen der Wiesbadener Schule für Schauspiel in den Techniken des Vortragens und des Vorlesens geschult. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Schüler ein Zertifikat und werden in einer feierlichen Zeremonie zum Leseritter geschlagen – und sie lesen dann regelmäßig in gemeinnützigen und karitativen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Altenheimen vor.

Brötchentüten für Leseförderung

Brötchentüten besonderer Art brachten Stefan Dries den AusLese-Preis 2011 in der Kategorie „Herausragendes Engagement“ ein. Auf rund 120.000 Brötchentüten hatte der Bäckermeister für das Lesefest des Netzwerks Leseförderung Rheingau-Taunus e. V. geworben. Seit 2002 veranstaltet das Netzwerk jedes Jahr in enger Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten und Bibliotheken der Region ein großes Fest des Lesens. Einmal war Stefan Dries sogar der Gastgeber. Er lud alle Lesefreunde und die, die es werden wollen, in seine Rüdesheimer Backstube ein und bescherte ihnen damit ganz neuartige Leseerlebnisse. Und das verbindet alle Initiativen, die 2011 von der Stiftung Lesen auserlesen wurden.

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