Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Goethe-Institut
Ekaterini Karamichali
1. Wie bist du zum Goethe-Institut gekommen und was schätzt du an deinem Arbeitgeber?
Ich habe Sprachlehrforschung und Deutsch als Fremdsprache studiert und deshalb schon während des Studiums vom Goethe-Institut gehört. In einem Seminar hatte unser Dozent uns Videoausschnitte aus einem Deutschkurs des Goethe-Instituts gezeigt. Das fand ich sehr interessant, da es die ersten Schritte weg von der Theorie und hin zur Praxis waren. Als eine Stelle als Volontärin in der Zentrale in München im Prüfungsbereich frei wurde, habe ich nicht lange gezögert und mich beworben. Am Goethe-Institut als Arbeitgeber schätze ich die Möglichkeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus so vielen unterschiedlichen Kulturen und Länder im Austausch zu stehen. Dadurch bleibt die Arbeit spannend und abwechslungsreich.
2. Was machst du aktuell und was muss man für deine jetzige Stelle unbedingt mitbringen?
Momentan bin ich als Referentin für die Goethe-Zertifikate B2 und C1 zuständig. D.h. in erster Linie sorge ich dafür, dass neue Prüfungsaufgaben erstellt werden, die dann an den Goethe-Instituten und unseren Prüfungspartnern weltweit eingesetzt werden. Das beinhaltet viele Schritte, wie die Betreuung von Autorinnen und Autoren, Redaktion der Aufgaben, Aufnahmen im Tonstudio, Schulung von Prüfenden und die statistische Auswertung. Neben der exakten und genauen Arbeit mit der Sprache brauche ich also auch noch Kenntnisse in Statistik. Dieser Aspekt ist für Außenstehende nicht so offensichtlich, wenn sie an Sprachprüfungen denken. Auf jeden Fall sollte man Liebe zum Detail und Spaß am „Tüfteln“ für diese Tätigkeit mitbringen.
3. Was war für dich bis jetzt dein "schönster Arbeitstag"? Und warum?
Es sind oft die kleinen Dinge, ein herzliches „Guten Morgen“ in der Teeküche oder ein ernstgemeintes Dankeschön einer Kollegin oder eines Kollegen, wenn man weitergeholfen hat. Hier möchte ich eine Situation besonders hervorherben. An einem Tag erhielt ich eine dringende Anfrage von einer Kollegin aus New York. Wir haben gemeinsam relativ schnell eine Lösung gefunden, so dass die Prüfung wie geplant durchgeführt werden konnte. Ein paar Tage später erhielt ich als Dankeschön einen Blumenstrauß von ihr. Das hat mich so überrascht und ich war einfach überwältigt, da ich es als selbstverständlich gesehen habe, sie bei ihrem Anliegen zu unterstützen. Die Karte, die beigelegt war, habe ich noch und ich lese immer wieder gerne die lieben Dankesworte.
4. Beim Goethe-Institut arbeiten ist wie … Fällt dir ein Vergleich oder eine Metapher ein?
… ein großes buntes Puzzle. Am Anfang hat man kleine Puzzleteilchen, die für die verschiedenen Arbeitsbereiche, Aufgaben oder auch Standorte stehen. Mit der Zeit ergänzen sich die Puzzleteile zu einem vollständigen Bild, in dem man das große Ganze sieht. Und wenn man mal ein Puzzlestück nicht findet, sucht man nach Lösungen, denkt um die Ecke – so lernt man ständig dazu und wächst an seinen Aufgaben.
5. Wem würdest du auf alle Fälle abraten, sich auf eine Stelle beim Goethe-Institut in der Zentrale zu bewerben?
Da die Zentrale in München ist, würde ich auf jeden Fall Leuten abraten, die nicht hier wohnen wollen. Auch wenn ich selbst München mittlerweile lieben gelernt habe, ist es leider eine Tatsache, dass die Mieten teuer sind. Und auch Geduld ist manchmal gefragt. Manche Prozesse in der Zentrale brauchen Zeit – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Was jedoch nicht negativ gemeint ist, denn in der Zentrale werden Entscheidungen getroffen, die dann weltweit umgesetzt werden. Daher müssen diese gut überlegt sein und mit verschiedenen Abteilungen abgestimmt werden. Oft gilt die Arbeit in der Zentrale als langweilig und die Arbeit im Ausland als spannend. Das sehe ich nicht so. In der Zentrale werden viele interessante Projekte initiiert und betreut. Und wer auch noch Lust hat in einem internationalen Arbeitsfeld in Deutschland tätig zu sein, sollte sich auf jeden Fall bewerben.