Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Goethe-Institut
Nico Sandfuchs
1. Warum arbeitest du für das Goethe-Institut?
Ich bin auf eher unkonventionellem oder besser ungeplantem Wege zum Goethe-Institut gekommen. Während eines Forschungsaufenthaltes in Ankara wurde ich auf eine Stellenausschreibung am dortigen Goethe-Institut aufmerksam. „Weltweites Kulturinstitut, interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem internationalen Umfeld, Förderung des Austauschs und des Dialogs mit Deutschland“ – dies waren einige der Schlagworte in der Ausschreibung, die mich neugierig gemacht haben. Und die mich dazu gebracht haben, mich auf die ausgeschriebene Stelle einer Bibliotheksleitung zu bewerben, obwohl ich bis dahin eigentlich ganz andere berufliche Pläne hatte. Bis heute sind diese Schlagworte in der Ausschreibung der Grund dafür, warum ich für das Goethe-Institut arbeite. Und bislang auch nicht über einen Wechsel nachgedacht habe.
2. Was sind deine aktuellen Aufgaben und was hast du vorher gemacht?
Ich bin derzeit als „Leiter Information mit regionalem Fachauftrag“ am Goethe-Institut Jakarta eingesetzt. Als „Leiter Information“ koordiniere ich die Bibliotheksarbeit der Goethe-Institute in der Region Südostasien, Australien und Neuseeland. Ich koordiniere aber auch unsere digitalen Informationsangebote, also die verschiedenen Webseiten der Goethe-Institute in der Region, die Entwicklung von spezifischen Webprodukten oder auch unsere Auftritte in den Sozialen Medien.
Vor meiner Versetzung nach Jakarta konnte ich von der Zentrale in München aus ein Großprojekt zur Einführung einer neuen Software an den Goethe-Instituten im Ausland leiten. Und davor wiederum war ich sechs Jahre Leiter der Bibliothek am Goethe-Institut in Ankara.
3. Wie ist das, beim Goethe-Institut zu arbeiten? Welche drei Dinge fallen dir spontan ein?
Die Arbeit und das Aufgabenportfolio nicht nur meines Arbeitsbereichs sind sehr abwechslungsreich und herausfordernd in einem positiven Sinne. Gerade im Bibliotheks- und Webbereich hat es in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten enorme Veränderungs- und Innovationsprozesse gegeben. Bibliotheken standen in dieser Zeit immer wieder vor der Herausforderung, sich an neue Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Nutzer wie ihrer Träger anzupassen. Dies gilt natürlich auch für die Bibliotheken am Goethe-Institut. Das Web und auch unsere institutionelle Arbeit im Web waren in diesem Zeitraum ohnehin ein einziger Innovationsprozess. Das Schöne daran ist, dass man als Informationsspezialist am Goethe-Institut so selbst einem stetigen Lern- und Weiterentwicklungsprozess unterworfen ist.
Ein zweiter Aspekt ist, dass man sich in diesen institutionellen Entwicklungsprozess am Goethe-Institut selber aktiv einbringen kann, wenn man dies möchte. Es gibt nicht viele Arbeitgeber, die so offen sind für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aktiv mitgestalten und Weiterentwicklung vorantreiben möchten. Wenn man eine gute, innovative Idee hat, so hat man beim Goethe-Institut auch gute Möglichkeiten, diese umzusetzen und die dafür notwendige Unterstützung zu erhalten.
Und eine dritte Besonderheit ist, dass man mit vielen engagierten und kreativen Kolleginnen und Kollegen mit höchst unterschiedlichen persönlichen Hintergründen zusammenarbeitet. Für die das Goethe-Institut deutlich mehr ist als nur der reine Brotverdienst. Und von denen man lernen und inspiriert werden kann.
4. Was bietet dir dein Arbeitgeber?
Seitdem ich beim Goethe-Institut bin, bietet mir mein Arbeitgeber Raum für Eigeninitiative, für die Umsetzung von Innovation und Kreativität, sowie Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Und dies im Kontext einer nicht-kommerziellen Organisation, die mit einem weltweiten Netzwerk im Kultur- und Lernbereich operiert und für Werte eintritt, mit denen ich mich selbst sehr gut identifizieren kann.
5. Was würdest du einem Freund oder einer Freundin raten, der oder die sich beim Goethe-Institut bewerben möchte? Wie soll er oder sie sich vorbereiten?
Falls sich dieser Freund oder diese Freundin für eine Bewerbung auf eine sogenannte „Rotationsstelle“ interessiert, die die Versetzung in unterschiedliche Länder impliziert, so würde ich raten, sich zunächst sehr selbstkritisch zu hinterfragen: Möchte ich das eigentlich? Was bedeutet das für mich und meine Familie, alle vier bis sechs Jahre in ein anderes Land und in einen mitunter völlig neuen Kontext mit all den damit verbundenen persönlichen Herausforderungen versetzt zu werden? Was bedeutet es für mich, in einem hoch agilen Arbeitsbereich zu arbeiten, der fortlaufend Veränderungsprozessen unterworfen ist? – Falls dieser Freund oder diese Freundin zu dem Schluss kommt, dass dies genau das Richtige ist, dann ist eine Bewerbung beim Goethe-Institut eine exzellente Entscheidung.